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Next Door

Eine begehbare Audio—Installation über Sex und Arbeit (2021)

↗  NEUE TERMINE: 02. April — 10. April 2022
~ TICKETS & ZEITEN: LOFFT — DAS THEATER ~

Du stehst vor einem Wohnhaus in Leipzig. Der Türsummer geht, du steigst die Holztreppen hinauf zu einer Wohnung. Du hast dich schick gemacht, du bist aufgeregt. Wer öffnet? Wem begegnest du?

Mit NEXT DOOR nähert sich STUDIO URBANISTAN dem Thema selbstbestimmter Sexarbeit. Auf Grundlage von Interviews und in Zusammenarbeit mit Sexarbeiter:innen wird eine Wohnung in Leipzig zu einem Ort der intimen Begegnung. Die Zuschauer:innen hören über Kopfhörer persönliche Ansichten, Wünsche und Erzählungen, während sie die Räume erkunden.

Bewegt sich das Bild an der Wand? Woher kommt die Musik? Ist da jemand im Nebenraum? 

In der öffentlichen Wahrnehmung changieren Bilder über Sexarbeit zwischen Faszination, Abscheu und Opferzuschreibung. Über reale Berührungspunkte wird hingegen kaum geredet. In NEXT DOOR sprechen Menschen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, über die Zwischentöne ihrer Arbeit: über die Bedingungen und die Pandemie, über Superkräfte und das Erfinden einer Figur, über persönliche Grenzen, den Umgang mit Stigmatisierung, Rechtfertigungen und Moralvorstellungen. Was erzählen die individuellen Realitäten über die eigenen Vorstellungen und Bilder?

Das Licht in der Küche geht aus. Du nimmst deine Tasche und verlässt die Wohnung. Die Tür lässt du einen Spalt offen...

Eine Produktion von STUDIO URBANISTAN in Kooperation mit LOFFT — DAS THEATER. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, der Stadt Leipzig | Kulturamt und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Künstlerische Leitung: Julia Lehmann & Clara Minckwitz

Künstlerische Produktionsleitung: Melanie Albrecht

Assistenz: Marie Kraja

Bühnenbild: Sofia Dona

Bühnenbildassistenz: Ania Rafeld

Sound: Nicolas Schneider

Fotografie: Yoshiko Kusano, Mim Schneider (Bildergalerie)

Video: Geeske Janßen

PREMIERE: Do, 01. Juli 2021 | 16:00 Uhr
Weitere Vorstellungen: 02. — 10. Juli 2021

↗ PRESSESTIMMEN:

»Studio Urbanistan, das Leipziger Performance-Kollektiv für »Zwischenfälle im urbanen Raum«, gestaltete entlang ihrer monatelangen Recherche zum Thema selbstbestimmter Sexarbeit eine immersive Erfahrung, die mit dem Blick und der Selbstpositionierung der Zuschauerinnen spielt. Jeder Raum, in den man nacheinander von einer Performerin und Sexarbeiterin geführt wird, eröffnet andere Aspekte der stigmatisierten Tätigkeit. Die Arbeiterinnen und Arbeiter berichten in voraufgezeichnetem Interviewmaterial selbst von ihrer Lebensrealität. Sie erzählen von ihrem Berufsbeginn, Übergriffen und einem Gefühl der Selbstermächtigung. ... Für den Verlauf der Performance ist der Zwang, die eigene Haltung zu prüfen, so wichtig wie die Audios und Handlungen der Performerin. In Zusammenarbeit mit dem Lofft gelang ein Einblick in die selbstbestimmte Sexarbeit, der durch das Changieren zwischen Intimität und Distanz, Blicken und erblickt werden, Fragen der Schausituation im Theater durchspielt.«

(Lara Wenzel, kreuzer – online, 06. Juli 2021)
Hier geht's zum Artikel.

»Next Door belehrt nicht und zeigt nicht mit dem Finger auf die Gesellschaft. Das Stück ist vielmehr eine Einladung, den Blick zu schärfen für etwas, das im öffentlichen Diskurs ein Tabuthema darstellt. Egal welche Meinung man bisher vertreten hat, nach einem Besuch diese Dachgeschosswohnung wird man seine Einstellung über Sexarbeit hinterfragen. Garantiert!«

(Pauline Syltowski, KiPPE – Das Leipziger Straßenmagazin, Juni 2021)

»Es ist der richtige Zeitpunkt für eine Installation über Sexarbeit: Seit Pandemiebeginn war sie über große Zeiträume verboten. Nun ist die Berufsausübung in Sachsen seit Juni wieder erlaubt. »Next Door« bietet in der Vier-Zimmer-Wohnung Einblicke in einen Beruf, der häufig fälschlicherweise als »das älteste Gewerbe der Welt« bezeichnet wird, über dessen Geschichte und Gegenwart aber wenig bekannt ist.«

(Pauline Reinhardt, saechsische.de, 06. September 2021)

 

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